Mit dem letzten Marketing-Cloud-Release des Jahres 2020 verabschiedet sich Salesforce in die kalte Jahreszeit. Das kommende Release Januar 2021 lässt zwar auch nicht mehr lange auf sich warten, zuvor möchten wir aber einen Blick auf die aktuellen Highlights werfen.

MARKETING CLOUD EINSTEIN

Einstein-Interaktionsaufteilung im Journey Builder 

Basierend auf Interaktionsprognosen, können mit der Einstein-Interaktionsaufteilung Kontakte automatisch segmentiert werden. Das Feature ist nicht neu, es wurde aber um den Kanal Mobile (Push) erweitert.

Es stehen fünf „Einstein Split"-Optionen (Einstein-Aufteilungen) zur Verfügung:

  • Persona Split (Persona-Aufteilung): Kunden werden aufgrund ihrer Einstein-Engagement-Scoring-Personas angesprochen

  • Conversion Split (Konvertierungsaufteilung): Kunden werden aufgrund der Wahrscheinlichkeit angesprochen, dass sie einen Kauf tätigen, Inhalte herunterladen oder ein Formular auf Ihrer Website ausfüllen.

  • Email Click Split (E-Mail-Klick-Aufteilung): Kunden werden aufgrund der Wahrscheinlichkeit angesprochen, dass sie auf einen Link klicken.

  • Retention Split (Kundenbindungsaufteilung): Kunden werden aufgrund der Wahrscheinlichkeit angesprochen, dass sie ein Abonnement abschließen.

  • Email Open Split (E-Mail-Öffnungs-Aufteilung): Kunden werden aufgrund der Wahrscheinlichkeit angesprochen, dass sie eine E-Mail öffnen.

Einstein-Interaktionshäufigkeit für E-Mails

Die große Frage, die sich jeder gute Verkäufer stellt, lautet: Bekommen meine Abonnenten zu viele oder zu wenige E-Mails? Glücklicherweise lässt sich das auswerten. Mit der Einstein-Interaktionshäufigkeit werden Ihre E-Mail-Aktivitäten analysiert und dabei wird ermittelt, wie die optimale Menge an E-Mails für den jeweiligen Empfänger aussieht. Mit dieser Funktion wird nicht mehr mit Kanonen auf Spatzen geschossen, sondern es werden anhand der Interaktionshistorie Prognosen und Trends für jeden einzelnen Kunden erstellt.

Wie funktioniert das?

Als Grundlage für kommerzielle Emails dienen die Daten der letzten 90 Tage. Erst wenn die Auswertung dieses Zeitraums vorliegt, kann Einstein Prognosen erstellen. Als kommerziell gilt eine E-Mail mit Abbestelllink und einem kommerziellen Absenderprofil. Transaktionale E-Mails enthalten hingegen keinen Abbestelllink und werden über ein transaktionales Absenderprofil versendet.

Diagramm E-Mail-Häufigkeit

Im Diagramm E-Mail-Häufigkeit werden die Daten angezeigt, die auf der Karte „Datenfilter" anhand der Datumswerte zur Überprüfung ausgewählt wurden.

  • Histogramm der Gesamtanzahl der Abonnenten, die die angegebene Anzahl an E-Mails während des angegebenen Zeitraums empfangen haben (Beispielsweise 10.000 Abonnenten haben während des angegebenen Zeitraums 13 E-Mail-Nachrichten empfangen)

  • Öffnungsrate der angegebenen Anzahl gesendeter E-Mail-Nachrichten

  • Klickrate der angegebenen Anzahl gesendeter E-Mail-Nachrichten

  • Abbestellrate der angegebenen Anzahl gesendeter E-Mail-Nachrichten

Im Diagramm E-Mail-Häufigkeit werden auch farbliche Abstufungen angezeigt, die die Interaktion mit E-Mail-Abonnenten wiedergeben.

  • Grün zeigt Adressen an, die zu wenige E-Mails erhalten.

  • Blau zeigt Adressen an, die zielgerichtet bedient werden.

  • Violett zeigt Adressen an, die zu viele E-Mails erhalten.

Sie können dieses Diagramm erweitern, um sich detaillierte Informationen anzeigen zu lassen. Die Informationen auf den Karten und dem Diagramm werden aktualisiert, sobald Sie die Datenfilter ändern.

Marketing Cloud Selfservice

SSL Zertifikate im eigenen Account verwalten

SSL ist in einem Marketing-Cloud-Absenderauthentifizierungspaket (SAP) nicht enthalten, kann jedoch als Add-On erworben werden, um Microsite-, Zielseiten- oder CloudPages-URLs oder Bild-URLs in einem Account zu schützen. Die Implementierung dieser Zertifikate erfolgte bisher über den Support nach dem Kauf der Zertifikate. In der Regel nahm dies vier bis sechs Wochen in Anspruch. 

Im Setup lassen sich nun eigene benutzerdefinierte Domains verwalten und in der Spalte „SSL Status” der Bearbeitungsstatus ermitteln. Der Eintrag ändert sich in „Gesichert“, wenn die SSL-Bereitstellung für die Domain abgeschlossen ist.

Mehr Informationen zu Fehlern beim E-Mail-Versand

Der Benachrichtigungs-Manager ist ein wichtiges Tool für jeden Administrator. Wer täglich viele Datenimporte und E-Mail-Aussendungen durchführt, weiß, dass immer etwas schief gehen kann. Ein Import schlägt zum Beispiel fehl oder die E-Mail wurde nur an wenige Empfänger versendet.

Vor Einführung dieses Tools war es sehr aufwendig und  ohne Support teilweise kaum möglich, die Ursachen einer solchen Panne zu ermitteln.

Nun aber wird dem im Setup hinterlegten Empfänger eine Benachrichtigung gesendet und der Grund für den Fehler per E-Mail genannt, wenn die Aktion aufgrund eines Systemfehlers oder der Überschreitung eines Abonnentenlimits abgebrochen wurde. Dabei können durchaus mehrere Benutzer mit Adminberechtigungen gelistet sein.

Sie erhalten eine Zusammenfassung, wenn mehr als 100 Abonnenten aus Ihrer Liste oder die Data Extension nach Abschluss des Sendevorgangs nicht verarbeitet werden konnten.

Einstellen einiger Funktionen

Der V2 Marketing Cloud Connector und A/B Tests in Marketing Cloud Connect werden im kommenden Jahr eingestellt.

Kunden, die noch mit dem V2 Connector unterwegs sind, können bis zum 31.03.21 ihre aktuelle Connector-Version upgraden. Das betrifft vor allem:

  • Kunden, die Sales oder Service Cloud Enterprise oder Unlimited Edition verwenden, müssen ein Upgrade auf die aktuelle Version von Marketing Cloud Connect durchführen und in Marketing Cloud die Option Abonnentenschlüssel aktivieren. Letzteres wird vom Kundensupport durchgeführt.

  • Kunden, die derzeit eine Salesforce Professional Edition nutzen, müssen ein Upgrade von Salesforce Sales oder Service Cloud auf die Enterprise Edition oder die Unlimited Edition durchführen, um auf Version 5 zugreifen zu können.

Die A/B Test-Funktion in Marketing Cloud Connect wird bereits im Januar 2021 eingestellt. Grund hierfür ist eine technische Überholung, da der A/B Test noch auf Classic Email Studio zugreift. Die Classic Emails sind seit 2020 nicht mehr verfügbar und wurden durch den Content Builder vollständig ersetzt.

RESSOURCEN

Photo by Yonatan Anugera on Unsplash

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