Die Entwicklung der Salesforce Marketing Cloud geht immer mehr in Richtung datengetriebenes, personalisiertes Marketing. Der Journey-Verlauf und viele Entscheidungen werden durch Einstein-Produkte mit künstlicher Intelligenz unterstützt. Hier sind die wichtigsten Neuerungen zum Journey Builder, Einstein Engagement Frequency und mehr.

MARKETING CLOUD EINSTEIN

Mehr Insights in Journey-Statistiken

Einstein-Messaging-Statistiken liefern jetzt mehr Kontext zu den Statistiken von Journey-Aussendungen. Das war bisher ein Manko. Das Dashboard „Einstein-Messaging-Statistiken" enthält Indikatoren, die Journey-Aktualisierungen darstellen, um den Kontext von auftretenden Abweichungen bereitzustellen. In den Journeys geben diese Dashboards genauere Informationen zu möglichen Ursachen für eine unter- oder überdurchschnittliche Leistung. Praktisch!

 

Einstein Engagement Frequency

Das Modell führt anhand der E-Mail-Engagement- und Verhaltensdaten der letzten 28 Tage Berechnungen durch, die unter anderem den Zeitpunkt, zu dem Nachrichten gesendet und geöffnet werden, und die Abmeldungen betreffen.

Die Daten jedes Kontakts werden mit der Häufigkeit der an sie gesendeten Nachrichten verglichen und auf dieser Basis wird ein individueller Engagement-Score berechnet. Basierend auf diesem Ergebnis, werden die Kontakte als gesättigt, am Ziel oder ungesättigt klassifiziert. Diese Art der Datenanalyse ist hilfreich, um zu bestimmen, wie oft E-Mails an Kontakte versendet werden sollten.

Grundsätzlich steigt das Engagement im Allgemeinen mit zunehmender Sendehäufigkeit, bis ein Kontakt eine Sättigung erreicht hat. Kontakte, die nicht genügend Daten zur Sendehäufigkeit aufweisen, werden als Teil des Segments „On Target" behandelt.

Quelle: Marketing Cloud, eigene Daten

Interessant zu sehen ist ebenfalls, wie viele E-Mails nicht analysiert werden, weil es sich um Transaktionssendungen, Testsendungen oder Bounces handelt (siehe rechts unten im Screenshot).

 

Marketing Cloud Selfservice

Marketing Cloud Package Manager

Das ist ein neues Feature, das Salesforce-Admins und -Developern in ähnlicher Form bereits aus der Sales- und Service Cloud bekannt ist. Der neue Package Manager ist für die gleichen Zwecke ausgelegt wie der Deployment Manager, nämlich um Content, Journeys, Automatisierungen und Datenmodelle unter mehreren Business Units oder Marketing-Cloud-Instanzen zu verteilen. Allerdings war es mit dem Deployment Manager bisher nur möglich, Metadaten zu exportieren bspw. für ein Journey Design. Diese Anwendung bietet Administratoren die Möglichkeit, vollständig konfigurierte Elemente bereitzustellen.

Konkret bedeutet das am Beispiel einer Journey:

  • das Journey-Design, inklusive aller E-Mails mit Bildern und Texten und Ordnerstruktur
  • Versand-Klassifikationen
  • Data Extensions mit allen Feldern
  • Attribute-Group-Einstellungen

Hinweis: Kontakte werden selbstverständlich nicht mit übernommen.

Quelle: Marketing Cloud, eigene Daten

Der Marketing Cloud Package Manager ist seit dem 19. April 2021 für alle Administratoren verfügbar. Weitere Berechtigungen (für zusätzliche, z. B. benutzerdefinierte, hybride Rollen) sind für einen späteren Release geplant.

 

Microsoft Dynamics On-Premise CRM Connector wird eingestellt

Die Microsoft Dynamics CRM On-Premise-Integration für die Marketing Cloud wird am 29. Oktober 2021 (allerdings mit individuellen Ausnahmen) eingestellt. Grund dafür ist eine Umstellung zu einem Unified Interface.

Natürlich kann die Marketing Cloud grundsätzlich weiterhin genutzt werden, allerdings müssen entweder alle Daten migriert oder eine neue, eigene Schnittstelle zu Microsoft Dynamics CRM kreiert werden, Datenspeicherung,-hoheit und alle dazugehörigen Prozesse müssen neu beleuchtet werden.

 

Journey Builder

Journey Warteknoten in Echtzeit per API triggern

Sicherlich taucht öfter die Frage auf, wie man die Wartezeit einer Aktivität von einem externen Event abhängig machen kann, und das in Echtzeit. Mit der Wait-Until-API-Event-Aktivität ist so etwas möglich. Kontakte werden so lange gehalten, bis ein Ereignis eintritt, z. B. ein Kauf, Kreditantrag oder ein Vertragswechsel. Wie bei allen Entscheidungspunkten wird beim Anlegen zusätzlich automatisch ein Nicht-Ereignis-Pfad erstellt, damit bei Kontakten, die nicht antworten, ein weiterer Verlauf möglich ist (bspw., um Upselling bei einem Exit eines Kunden zu betreiben).

 

Mehr Kontakt-Insights für Activities

Das Troubleshooting einer Journey war in der Vergangenheit eine echte Herausforderung. Jeder Admin war sicher schon mal an dem Punkt und musste prüfen, warum bestimmte Kontakte einen Punkt in der Journey anders als erwartet durchlaufen haben. Über die Journey History bekam man nur sehr generische Informationen, und die UI ist auch nicht gerade anwenderfreundlich gewesen.

Das hat sich geändert. Sehr schnell lassen sich jetzt visualisiert die erfolgreich und weniger erfolgreich absolvierten Kontakte in der Nicht-Warte-Aktivität für die letzten 30 Tage ermitteln. Wer tiefer in die Analyse gehen will, um nach einen bestimmten Kontakt zu suchen, bekommt schnell einen aussagekräftigen Status ermittelt, siehe Screenshot.

(E-Mail wurde versendet; aber es gab ein Problem: Nicht die Marketing Cloud ist fehlerhaft, sondern es gab einen “List Detective”-Moment: ein bestimmter Kontakt bouncet häufig)

Quelle: Marketing Cloud, eigene Daten

 

Fazit

Der April ’21-Release bringt viele nützliche Features, vor allem zur Verbesserung der User Experience und zur gezielteren Analyse der eigenen Marketing-Aktivitäten. Besonders freuen sich Salesforce-Implementierungspartner und -Administratoren über den Marketing Cloud Package Manager, der das Deployment von Content, Automatisierungen, etc zwischen mehreren Business Units und Marketing-Cloud-Instanzen enorm erleichtert. Wir freuen uns über die Neuerungen und empfehlen jedem, sich mit den neuen Features auseinanderzusetzen. Sollten dabei Fragen aufkommen, stehen wir gerne jederzeit mit Rat und Tat zur Seite.

 

RESSOURCEN

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