Kaum neigt sich der Sommer dem Ende entgegen, naht schon das Salesforce Winter ‘23 Release mit vielen interessanten Neuerungen. Wir haben die wichtigsten Highlights für die Platform zusammengestellt!
Generelle Neuerungen
Anschrift als Feld verfügbar
Die Möglichkeit, eine Anschrift als Felddatentyp auszuwählen, wird mit dem Winter ‘23 Release generell verfügbar. Dieses Feature konnte bereits seit dem Summer ‘22 Release in der Beta-Version aktiviert und getestet werden. Im Standard wird von Salesforce z. B. die Rechnungs- und Lieferanschrift auf dem Account-Objekt vorgegeben. Die Anforderung, eine weitere Anschrift hinzuzufügen, konnte zuvor nur mit einzelnen benutzerdefinierten Feldern gelöst werden.
Neuerungen im Lightning App Builder
Dynamic Forms für Accounts, Personenaccounts, Kontakte und Opportunities
“Dynamic Forms is supported on record pages for custom objects only.”
Diese Notiz aus dem Hilfsdokument von Salesforce ist nach dem Winter ‘23 Release erfreulicherweise nicht mehr gültig. Denn die Verwendung von Dynamic Forms wird jetzt auch für Datensatzseiten der Standard-Objekte Accounts, Personenaccounts, Kontakte und Opportunities verfügbar gemacht.
Dynamic Forms bieten erweiterte Möglichkeiten zur Gestaltung und Einstellung der Sichtbarkeit von Feldabschnitten und Feldern auf Datensatzseiten. Diese Einstellungen gelten dann beim Erstellen, Bearbeiten oder Duplizieren von Datensätzen.
Erweiterung im Dynamic Related List Filter
Beim Filtern von dynamischen Themenlisten im Lightning App Builder kann nun mehr als ein Wert in den Auswahllistenfeldern ausgewählt werden. Zum Beispiel können auf der Kontakt-Datensatzseite in einer dynamischen Themenliste alle Kundenvorgänge mit einer Priorität von mittel oder hoch angezeigt werden. Vorher war es nur möglich, einen Wert im Filter auszuwählen.
Neuerungen im Flow Builder
Flow-Elemente ausschneiden und einfügen
Im Flow Builder wird es nach dem Release möglich sein, Elemente einfach auszuschneiden und einzufügen, d. h. die Anordnung der Elemente zu ändern, ohne dass ein umständliches Kopieren, Einfügen und Löschen des Originalelements nötig wird. Hier zwei Bildschirmfotos, die zeigen, wie das Ausschneiden (1) und Einfügen (2) erfolgen kann:
Einfachere Aktualisierung verwandter Datensätze in Record-Triggered Flows
Im Update-Element des Record-Triggered Flows wird es eine weitere Option geben, um Datensätze eines Objekts zu aktualisieren, die eine Beziehung zu dem Objekt haben, das den Flow auslöst. Außerdem kann ein Filter gesetzt werden, damit nur bestimmte verwandte Datensätze aktualisiert werden. Zuvor waren weitere Schritte nötig, um diese Art von Aktualisierung im Flow durchzuführen.
Erweiterung in den Scheduled-Path-Time-Offset-Optionen
Während in Scheduled Paths von Record-Triggered Flows zuvor nur Zeitverschiebungen von Tagen, Stunden und Minuten möglich waren, wird diese Option um Monate erweitert, wie im Schaubild zu sehen. Im Beispiel wird ein Pfad erstellt, der den Flow zwei Monate nach Kontakterstellung oder Bearbeitung fortsetzt.
Auswahl mehrerer Datensätze in der Lookup-Screen-Flow-Komponente
Bislang war es nur möglich, einen Datensatz in der Lookup-Screen-Flow-Komponente auszuwählen. Jetzt können Benutzer mehrere Datensätze selektieren und es kann die maximale Anzahl definiert werden, die in der Lookup-Screen-Komponente ausgewählt werden darf. Um Benutzern diese Möglichkeit zu bieten, wurde zuvor auf Custom-Lösungen zurückgegriffen wie die Verwendung einer Custom Data Table-Komponente.
Data Table nun als Standard-Flow-Komponente verfügbar (Beta)
Die Custom Data Table-Komponente von Eric Smith aus dem Team UnofficialSF hat sich in vielen Fällen bewährt. Diese Lösung wird es nun auch standardisiert in der Beta-Version geben. Damit kann eine Liste oder Sammlung von Datensätzen im Screen-Element angezeigt werden, es können ein oder mehrere Datensätze ausgewählt und die Auswahl kann im weiteren Flow-Verlauf genutzt werden.
Größerer Bearbeitungsbereich im Screen-Element
Auf den folgenden Bildschirmfotos ist der Unterschied im Bearbeitungsbereich direkt erkennbar.
Auf Record-Feldwerten basierende Steuerung der Sichtbarkeit von Screen-Komponenten
Die Sichtbarkeit einer Screen-Flow-Komponente kann nun basierend auf Record-Feldwerten im selben Screen gesteuert werden. Zuvor wurde diese Sichtbarkeitsregel ganz einfach ignoriert. Dieses Feature sorgt dafür, dass andere Custom-Lösungen wie die Verwendung von Lightning Web Components unnötig werden, und ist ein weiterer Pluspunkt für eine deklarative Prozessautomatisierung mit Flows.
Neuerungen bei den Berechtigungen
Feldebenensicherheit durch Berechtigungssätze anstatt von Profilen
Bei der Felderstellung kann die Feldebenensicherheit nun basierend auf Berechtigungssätzen anstatt von Profilen gesetzt werden. Diese Funktion wird erstmals in der Beta-Version zur Verfügung stehen und kann genutzt werden, wenn unter User Management Settings “Enable Field-Level Security for Permission Sets During Field Creation (beta)” aktiviert wird. Die Berechtigungsvergabe über Berechtigungssätze bewährt sich immer mehr als optimale Lösung und Salesforce liefert damit ein wichtiges Feature. Hier ein Beispiel, wie die Berechtigungsvergabe über Berechtigungssätze erfolgt:
Ablaufdatum für Berechtigungssätze und Berechtigungssatzgruppen
Dieses Feature war erstmals mit dem Summer ‘22 Release verfügbar und wird mit dem Winter ‘23 Update durch Salesforce geltend gemacht. Den Berechtigungssätzen oder Berechtigungssatzgruppen kann dann ein Ablaufdatum zugewiesen werden. Falls ein Ablaufdatum eingestellt und abgelaufen ist, verlieren Benutzer Ihre Berechtigungen aus den entsprechenden Berechtigungssätzen bzw. Berechtigungssatzgruppen.
Fazit
Wir hoffen, dass wir mit diesem Überblick einen Vorgeschmack auf die Winter ‘23 Highlights geben und Ihr Interesse wecken konnten. Gerne helfen wir Ihnen bei der Implementierung dieser neuen Funktionen und freuen uns auf die Zusammenarbeit.
Ressourcen:
Salesforce Winter ’23 Release Notes
Photo by freestocks on Unsplash
