In diesem Beitrag beleuchten wir mit Ihnen die Möglichkeiten für E-Mail Marketing innerhalb von Salesforce und zeigen Ihnen, welche Salesforce Clouds und Produkte sich am besten für den Einsatz bei Ihnen eignen.

Während der letzten zwei Jahre habe ich mich bei der Cloud Consulting Group intensiv mit dem Thema E-Mail-Marketing innerhalb von Salesforce-Lösungen beschäftigt. Meine Arbeit drehte sich vor allem um die Systeme Pardot und die Marketing Cloud, ab und an aber auch um HTML Templates für die Sales Cloud im Rahmen unserer Double-Opt-In-Lösung oder zum Unterstützen von Service und Vertrieb. Die meisten finden E-Mail-Marketing wahrscheinlich eher langweilig und wenig spannend. Meiner Meinung handelt es sich dabei allerdings um einen der wichtigsten Kanäle, weil man auf den kleinsten gemeinsamen Nenner zurückgreifen kann: Jeder hat eine E-Mail-Adresse, aber nicht jeder ist auf Xing, LinkedIn und ähnlichen Kanälen vertreten. Außerdem sind E-Mails komplett frei zugänglich und werden von keinem größeren Konzern reguliert.

 

Übersicht der Möglichkeiten innerhalb der Clouds

Im Rahmen meiner Beschäftigung mit E-Mails haben sich nach und nach die folgenden Eigenschaften herauskristallisiert. Ich habe sie in einer Tabelle aufgeführt und so versucht, Ihnen einen Überblick über die verschiedenen Möglichkeiten zu verschaffen:

 

Sales Cloud: das Beste für Vertrieb und Service

Die Sales Cloud bietet seit kurzem erst die Möglichkeit, responsive E-Mail-Templates zu erstellen. Diese sind allerdings von der Bearbeitung her aktuell noch sehr rudimentär und dienen vor allem dazu, Texte in schönem Gewand zu verschicken, da man Bilder aktuell nur schwer verlinken kann: sie verursachen teilweise unschöne Abstände. Somit sieht das Template am Ende vielleicht nicht mehr so gut aus wie erwartet. Regelmäßige Newsletter oder ähnliche Formate würde ich daher nicht mit der Sales Cloud verschicken. Die Stärken liegen eindeutig in der Unterstützung von Vertrieb und Service. Zum einen hat man die Möglichkeit Gmail oder Outlook direkt an Sales Cloud anzubinden und somit die komplette Kommunikationshistorie von Leads und Contacts zu tracken (kann man, muss man aber nicht) und zum anderen besteht die Möglichkeit, diverse E-Mail-Vorlagen zu hinterlegen, durch die sich das Schreiben und Versenden von Angeboten, Service-Anfragen und wiederkehrenden Anforderungen einfach und schnell gestaltet.

Außerdem gibt es eben Team-Queues, die von Sales Cloud-Teams abgearbeitet werden können, was sicherstellt, dass eine E-Mail-Anfrage innerhalb kürzester Zeit weitergeleitet und beantwortet wird. Meiner Meinung nach sorgt das für eine spürbare Arbeitserleichterung von Prozessen, die sonst um einiges aufwendiger sind, und ermöglicht zudem ein gutes Branding innerhalb der Kommunikation. Ohne die Sales Cloud sind Pardot und Marketing Cloud relativ aufgeschmissen, da dieser komplette Zweig nur bedingt abbildbar ist.

Legende:
Low level = möglich, aber mit Einschränkungen | Medium level = gut geeignet  | High level = optimal geeignet | Not possible = nicht möglich

Pardot: Grading- und Scoring-Experte mit grundlegenden E-Mail-Marketing-Möglichkeiten

In Pardot dreht sich eigentlich alles um die Generierung von Leads, die innerhalb des Programms “Prospects” genannt werden. Ein potenzieller Kunde wird ab dem Zeitpunkt des ersten Kontakts getrackt und als “Visitor” angelegt. Die Kontaktpunkte sind vor allem die Website oder Ads, die einen entsprechenden Link hinterlegt haben. Sobald der potenzielle Kunde ein Formular ausgefüllt hat, wird er vom “Visitor” zum “Prospect” und alle Daten, die zuvor schon hinterlegt wurden, werden entsprechend übertragen. Ab diesem Zeitpunkt wird Pardot als Tool erst richtig interessant. Das Wichtigste bei Pardot und der Arbeit mit dem Tool sind daher Formulare und eine gute Strategie, wie man potenzielle Kunden dazu bekommt, diese auszufüllen. Sobald das geschehen ist, kann man verschiedene Prozesse auslösen, wie zum Beispiel E-Mail-Journeys (Begrüßung, Produktvorstellung, usw.) oder Scoring- und Grading-Modelle. Scoring- und Grading-Funktionen sind im Repertoire von Pardot standardmäßig enthalten. Der Kunde wird mit Journeys bedient, bis er ein bestimmtes Score erreicht hat und sich der Vertrieb direkt bei ihm melden kann, wenn auch das Grading passend ist. Pardot ist der Zuarbeiter für den Vertrieb und automatisiert die anfängliche E-Mail-Kommunikation mit potenziellen Kunden. Natürlich kann man es auch zum Versenden von normalen Newslettern nutzen, allerdings würde ich immer dazu raten, Journeys für die Regelkommunikation bzw. das Grundrauschen zu nutzen. Man holt den potenziellen Kunden an der Stelle ab, wo er sich gerade befindet, und baut auf dessen Interessen und Bedürfnissen auf.

 

Marketing Cloud: Der Allrounder für anspruchsvolle Marketeers

Die Marketing Cloud hat mit Abstand den besten Email Template Editor. Hier kann man einzelne Elemente per Drag and Drop in ein Grundraster ziehen und verschieben. Weiterhin gibt es die Möglichkeit dynamische Inhalte zu erstellen, die auf Basis der vorliegenden Daten je nach Kunde verwendet werden können. Dynamische Content-Elemente existieren auch in der Plus-Edition von Pardot, allerdings kann man dort keine so umfangreichen Bedingungen festlegen wie in der Marketing Cloud. Dort lässt sich eine One-to-One-Kommunikation auf Basis von Automations und Journeys relativ schnell realisieren: Personalisierte E-Mails, Journeys und Landeseiten. Im Grunde sind der Personalisierung abgesehen von der Datenbasis keine Grenzen gesetzt. Aber auch hier gibt es genug. Möglichkeiten, diese anzureichern und ggf. zu säubern.

Soziale Kanäle können ohne großen Aufwand integriert und die Postings im Marketing-Kalender gleich hinterlegt werden. Die Marketing Cloud lässt keine Wünsche offen, denn theoretisch ist alles möglich. Allerdings wird Sie für den Benutzer dadurch teilweise etwas komplizierter und ist vor allem für größere Marketing-Teams geeignet.

Fazit

Über alle Tools lässt sich sagen, dass sie perfekt mit den Daten aus der Sales Cloud arbeiten. Die Sales Cloud ist zwar meist selbsterklärend, aber ich habe immer wieder Lösungen gesehen, die an CRM-Systeme angebunden wurden und nur durch viel manuellen Aufwand gut in Einklang zu bringen waren. Bei Pardot und der Marketing Cloud wirkt sich positiv aus, dass beide aus demselben Haus stammen. Es gilt das Apple-Prinzip: Entscheidet man sich für eine Umstellung auf Apple, stellt man in der Regel alle anderen technischen Geräte auch darauf um, da die Kommunikation und die Konnektivität entsprechend vereinfacht werden. Trotzdem sollte man immer überlegen, welche Lösungen für das eigene Marketing-Vorhaben am geeignetsten sind. Wenn man sich zum Beispiel die Marketing Cloud nur zum Versenden von E-Mail-Templates anschafft, wird man auf Dauer nicht glücklich, da sich irgendwann die Frage stellt, wieso man so viel Geld für den reinen E-Mail-Versand ausgibt. Ein Workshop mit Experten zum Konsolidieren der richtigen Tools ist immer sinnvoll und erspart einem Probleme bei der Implementierung und Kosten/Nutzen-Diskussionen. Überlegen Sie sich, was das Tool können muss, und wir sagen Ihnen, was die beste Lösung für Sie ist.

Photo by Serhat Beyazkaye on Unsplash

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